Kunden finden, Kunden begeistern – Vortrag Existenz 2012

Dieser Blogpost gehört zu meiner Serie über Vorträge auf der Existenz 2012. 

Referent: Emil Hofmann
Thema: Kunden finden – Kunden begeistern. Richtiges Marketing für Gründer

 

Tipps

  • es gibt keine Zielgruppe a la "Männer über 60", das wären Mick Jagger und Horst Köhler – und die haben unterschiedliche Interessen
    • Zielgruppe genauer definieren (Männer über 60 mit Einkommen > 100.000 Euro, Golfspieler, Nichtraucher, verheiratet, keine Kinder im Haushalt)
  • Zeitungsanzeigen funktionieren noch immer
  • Es geht nicht um "Ich / Mich / Uns", sondern um "Ihnen / Sie / Dein"
    • Kundenvorteil in der Botschaft klar herausstellen
    • Für Kunden verständlich bleiben
       
  • der persönliche Brief öffnet bei KMUs Tür und Tor
    • Unterschrift in BLAU erhöht Konversionsrate um 17 Prozent
    • Maximal 15 Worte pro Satz
    • persönlicher Abschluss (Grüße nach Buchheim)
    • AIDA (Attention, Interest, Desire, Action)

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Mit Guerillamarketing & Co zum Unternehmenserfolg – Vortrag Existenz 2012

Gestern war in München die IHK-Messe Existenz 2012. Die Messe soll jungen Gründern(auch Vorgründungsphase) auf dem Weg in die Selbstständigkeit helfen. Die Messe fand im MOC München statt und bot 20-30 Aussteller und etwa 50 Vorträge. Die Vorträge behandelten alle Themen von AGB-Recht über Kundenakquise und Ideenfindung bis hin zu Crowdfunding und Expansion ins Ausland. Leider fanden die Vorträge parallel in Zeitslots statt, so dass ich mich oft zwischen zwei interessanten Vorträgen entscheiden musste. Zum Glück finden sich fast alle Vorträge auf der Webseite – ich kann also nacharbeiten 🙂 
Die Messe war übrigens kostenlos und ich würde sie absolut weiterempfehlen!

Neben den Vorträgen hatte man auch die Möglichkeit ein wenig zu networken und ich habe tolle Gespräche mit Dirk Fuhlhage von tafoto.de, Matthias Lambertz (GEITOS IT-Outsourcing), Erich Lehmann, Daniel Koller (Rapidslides) und vielen mehr geführt. Dabei habe ich wieder Tonnen an Inspiration und Ideen mitgenommen, wie ich Termin-Erinnerungen.de vorwärts bringen kann.

Ich werde das Blog jetzt als Notizzettel missbrauchen und hier meine Notizen zu den besuchten Vorträgen einstellen.

 

Mit Guerillamarketing und Co zum Unternehmenserfolg

Einer der besten Vorträge des Tages kam von Frau Dipl.-Ing. Barbara Maurer von der Unternehmensberatung und Werbeagentur "Die Marketingarchitekten".
Thema des Vortrages war "Setzen Sie auf die richten Marketingmittel – Mit Guerillamarketing & Co zum Unternehmenserfolg". 

Beispiele für Guerillamarketing: 

 

Voraussetzungen für gutes Marketing

  • Mitbewerbsanalyse
  • Zielgruppenanalyse
  • richtige Positionierung und Alleinstellungsmerkmal
  • professionelle Corporate Identity 
  • Geschäftsausstattung (Visitenkarte, Briefpapier, Homepage als zentrale Elemente)

 

Erfolg im Anschluss

Nicht aufgeben! Neukunden 6-10x teurer als Bestandskunden

Kontrolle

  • Effizienz der Marketingmaßnahme kontrollieren
  • dazu vor allem: Neukunden fragen wie sie zu uns kommen
  • Maßnahme mit häufigster Nennung ausbauen

Ausbau von Marketingmaßnahmen

  • Wenn es läuft: Nicht ausruhen. "Stay Hungry, Stay Foolish"
  • Wachsam bleiben (Konkurrenz schläft nicht) und Verbesserungen suchen
  • Probieren geht über Studieren

 

Marketingplan

  • Erstellung des Marketingplans erzeugt Druck, den man sonst nicht hat
  • Definition von 
    • Ziel
    • Zielgruppe
    • Botschaft
    • Budget
    • Maßnahmen
    • zeitliche Abfolge
    • Vernetzung der Maßnahmen
    • Einbindung interner und externer Partner
    • Mitarbeiter
    • Erfolgskontrolle

 

Praxistipps

  • Bei Erstellung eines Logos zeitlich und räumlich unbegrenzte Nutzungsrechte von Agentur verlangen
  • Bei Logoerstellung vektorisierte Grafik kaufen
  • Bilder für eigene Homepage/Flyer SELBST kaufen, nicht durch Agentur kaufen lassen
  • Marketingmaßnahmen müssen verdichtet sein( – genau wie Kranplätze!)
  • von den 200 Marketingwerkzeugen 20 Stück wählen und nutzen. Erfolgskontrolle und optimieren
     
  • bei Kauf von Visitenkarten
    • kein Vistaprint ( ups)
    • Visitenkarten und Briefpapier aufeinander abstimmen – verschiedene Grammaturen testen (120g+ sind gut)
    • Bei Kauf des Papiers: Sorte und Farbe merken – sonst Farbabweichung möglich
  • Anzeigen
    • Medienauswahl (Mediadaten) ist wichtig
    • Bevorzugt mit Bild (iStock / Fotolia)
    • lieber häufiger kleinere Anzeigen
    • Wiedererkennbarkeit schaffen
    • Schlagkräftige Headlines
    • Botschaft reduzieren (bei Plakaten Lesbarkeit aus Auto bei 50km/h beachten!)
    • Verweis auf eigene Homepage
    • Kleinanzeigen / Anzeigengemeinschaften funktionieren
    • Verknüpfung von Print und Online

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Artikel und Tools der Woche

Heute gab es ja schon einen neuen Artikel, dennoch will ich noch in aller Kürze Artikel und Tools vorstellen. 

 

  • CMS Commander (http://cmscommander.com/)

    Dieses Tool habe ich gerade eben erst entdeckt und noch nicht selbst ausprobiert. Es verspricht, die Einrichtung / Wartung von WordPress-Seiten dramatisch zu vereinfachen. Man kann damit alle WP-Seiten gleichzeitig updaten, neue Plugins installieren und neuen Content veröffentlichen. Scheint mir ein gutes Tool für Inhaber von Microsites/Niche-Sites zu sein. Aber ob deren Tage nicht gezählt sind? Jedensfalls kann man damit bis zu 5 Seiten kostenlos verwalten – ausprobieren kann man es ja mal. 
     

  • 10 Studien, die Ihnen alles über Ihre Kunden verraten
    Ein von mir aus dem Englischen KISSmetrics Blog übersetzter Beitrag mit leicht umsetzbaren Tipps für besseren Kundensupport, mehr Erfolg mit Treueprogrammen und mehr Umsatz durch kleine Aufmerksamkeiten. Unbedingt empfehlenswert für junge Gründer und KMUs. 
     
  • Die richtige Rechtsform für Gründer (http://www.gruenderszene.de/recht/rechtsform-startup-gruender)
    Artikelserie auf Gruenderszene.de zur Wahl der richtigen Rechtsform für Startups. 

 

Das war es für diese Woche. 
Wer morgen auf der Existenz 2012 in München ist: Schreibt mir eine E-Mail und wir treffen uns auf einen Kaffee und ein nettes Gespräch!

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Erklär-Videos für die eigene Webseite selbst erstellen

Vor knapp drei Wochen habe ich in meinem ersten “Artikel und Tools der Woche”-Artikel das Tool PowToon vorgestellt mit dem man (kurze) Videos/Präsentationen erstellen kann. Diese Videos nutzen viele Unternehmen, um ihre Produkte zu erklären. (Alle Videos sind von explain-it.tv erstellt worden und kosten ab 4.800 Euro – nicht für jeden Geldbeutel passend, aber sehr gut gemacht).

Videos werden immer wichtiger für die optimale Positionierung bei Google – was man nicht zuletzt daran erkennen kann, dass Videos in den Suchergebnisseiten besonders hervorgehoben werden. Außerdem lassen sich Sachverhalte – verpackt in einer kleinen Geschichte – mit einem Video oft deutlich besser erklären als mit einem ellenlangen Text.

Mit PowToon kann man diese Videos selber machen – und Videos bis 45 Sekunden sind sogar kostenlos (ansonsten ab 47 Dollar / Monat für einen Account bzw. 50 Dollar für 5 Videos).

Ich hatte ja schon damals angedroht, dass ich so ein Video erstellen werde, um Termin-Erinnerungen.de zu erklären und das Ergebnis könnt ihr hier betrachten:

 

Update: Zwischenzeitlich habe ich das Video nochmal von einem Profi besprechen lassen. Jetzt klingt es besser.

Das Video ist alles andere als professionell geworden und wenn man (genau?) hinhört, dann kann man hören, dass ich aus Nervosität mit meinem Kugelschreiber gespielt habe. Außerdem habe ich (natürlich nur zur Belustigung der Zuschauer…) am Ende einen Versprecher eingebaut. Mir war es dann aber doch zu zeitaufwändig den Text zum 85. Mal zu sprechen.

Aber hey: Ich erwarte gar nicht, dass es beim ersten Versuch direkt professionell wird – und das sollte niemand!

Welche Software ich verwendet habe und Tipps im Umgang damit

Zum Erstellen des Videos habe ich PowToon verwendet, was wohl klar ist. PowToon verwendet beim Erstellen des Videos Adobe Flash – das muss also installiert sein, um PowToon nutzen zu können. Obwohl PowToon offiziell noch in der Beta-Phase ist, ist die Software schon recht ausgereift – ich habe nur einen einzigen “Absturz” erlebt. Der war aber auch gleich behoben, indem ich einfach das Fenster geschlossen und neugestartet habe – also absolut nicht dramatisch.

 

PowToon User Interface

Die Bedienung ist sehr einfach und intuitiv gehalten – in die Hilfe musste ich jedenfalls nie schauen. Man erstellt einfach die verschiedenen Szenen des Filmes, die man haben will. In diese Szenen zieht man dann die gewünschten Elemente (Personen, Text, Symbole) hinein und bestimmt über eine Zeitleiste, wann diese Elemente auftauchen und verschwinden sollen. Dazu kann man dann noch die gewünschten Animationen wählen.

Ich empfehle den Film in möglichst viele kurze Szenen aufzuteilen, weil die einzelnen Elemente nur symbolhaft in der Zeitleiste angezeigt werden – bei mehr als 3-4 Elementen verliert man sehr schnell den Überblick.

Zum Aufnehmen und Bearbeiten des Tons habe ich Audacity verwendet. Audacity ist Open-Source und funktioniert auch einigermaßen intuitiv, hat aber sehr viele Optionen, was etwas verwirrend sein kann. Schwierig ist die Synchronisation zwischen eigener Stimme und dem ablaufenden Film hinzubekommen. Hier helfen nur mehrere (lies: dutzende) Aufnahmen und eine Menge Schneidarbeit.

Fazit

Ich würde so ein Video nicht nochmal selbst erstellen – auch wenn es irgendwie Spaß gemacht hat. PowToon bietet einen Marktplatz für die Erstellung von Videos an – die Kosten beginnen hier bei etwa 200 US-Dollar für eine Minute Film plus die Kosten für die deutsche Vertonung (falls nötig). Das ist deutlich günstiger als Explain-it.tv, hat aber vermutlich auch nicht ganz die Qualität. Trotzdem denke ich, dass es ein ganz faires Preis-Leistungsverhältnis ist. PowToon ist auf jeden Fall ein sehr interessantes Tool für Startups mit einem schmalen Geldbeutel.

Lasst mich in den Kommentare hören, ob ihr PowToon selbst ausprobiert habt und welche Erfahrungen ihr mit Videomarketing hattet. Ich freue mich auf die Diskussionen!

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Artikel der Woche

Auch diese Woche habe ich wieder ein paar interessante Artikel gelesen: 

 

  • http://bokardo.com/archives/what-you-should-know-before-you-launch-your-product/?utm_source=twitter&utm_medium=social&utm_content=ea95bd3f-3ab1-4270-940c-558b00673d39
    Joshua Porter macht Schluss mit dem oft gehörten Satz "Ob es funktioniert, können wir nicht wissen bis wir gelauncht haben". Er zeigt in diesem kurzen Artikel, wie man schon vor dem Launch Informationen zur Benutzerfreundlichkeit und dem Mehrwert des eigenen Produktes erhalten kann. Für jeden Entrepreneur mit einem Produkt – egal ob Info-Produkt oder SaaS – ein Must-Read
     
  • http://blog.folyo.me/the-startups-guide-to-budget-design/
    Sacha Greif gibt in diesem Artikel einige leicht umsetzbare Tipps, wie man für sein Unternehmen oder sein Produkt ein ansprechendes Design findet. Dabei staffelt er seine Empfehlungen nach dem verfügbaren Budget von 0 Dollar bis 10.000+ Dollar. Interessant vor allem für all diejenigen, die überlegen, ob sie ihr Logo crowdsourcen oder einen einzelnen Designer beauftragen sollten. 
     
  • Fallstudie Conversion Optimization SEOMoz
    Eine extrem interessante Fallstudie, wie es SEOMoz gelang mit einer geänderten (längeren!) Landing Page und einigen E-Mails 1 Millionen Dollar pro Jahr mehr zu verdienen. In dieser Fallstudie wird sehr genau auf den Gedankengang hinter der Optimierung eingegangen. 
     
  • Ein Adwords-Debakel und wie man es löst
    Paul Downs berichtet in diesem Artikel darüber, wie er erst durch eine fehlerhafte Einstellung bei AdWords erst seine Click-Through-Rate und seinen Umsatz in den Keller fallen sah. Doch nach einer eingehenden Analyse seiner Probleme, konnte er sich nicht nur von diesem Rückschlag erholen, sondern seinen Erfolg mit AdWords sogar noch ausbauen

 

Das war es mal wieder für diese Woche. 

Ich wünsche ein schönes Wochenende und viel Erfolg bei der Arbeit

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Artikel der Woche

Auch diese Woche eine kurze Übersicht über interessante Artikel:
 

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Artikel und Tools der Woche

Diese Woche gibt es einfach mal ein paar Tools, die mir sehr gut gefallen und die für junge Unternehmen hilfreich sind. Außerdem gibt es dazu noch einige Artikel, deren Lektüre sich lohnt. 
 

Tools

  • PowToon (http://www.powtoon.com

    PowToon ist ein Tool mit dem man ganz einfach online ein Video erstellen kann. In dem Video kann man dann zum Beispiel sein Produkt erklären. In der kostenlosen Version kann man maximal 5 jeweils 45 Sekunden lange Videos machen. Außerdem ist in dem Video dann ein Schriftzug von PowToon zu sehen. Ab 9 Euro pro Monat kann man 5 Minuten lange Videos erstellen; Ab 47 Euro entfällt zudem das Branding von PowToon. Des Weiteren gibt es einen Marktplatz auf dem man für einige hundert Dollar ein Video erstellen und von einem professionellen Sprecher vertonen lassen
    Meine Meinung: Ein sehr cooles Startup. Rechnet damit, demnächst hier ein Video zu sehen, das Termin-Erinnerungen.de erklärt

     
  • HitTail (http://www.hittail.com)

    HitTail hilft dabei Keywords im Longtail zu finden, für die die eigene Webseite sehr leicht ranken kann. Was ist denn jetzt Longtail? Bei Keywords gibt es einen sogenannten Fat Head – Keywords, die sehr häufig jeden Monat gesucht werden und dementsprechend stark umkämpft sind – und Long Tail-Keywords, die sehr wenig gesucht werden, aber auch nicht hart umkämpft sind. HitTail analysiert den Traffic der eigenen Webseite und schlägt entsprechende Keywords dazu vor. Für diese Keywords kann man dann Blogposts schreiben und wieder ein paar Besucher mehr pro Monat ergattern. 
    Meine Meinung: Ich selbst nutze HitTail und die daraus gewonnenen Information, um meine Webseiten ständig zu optimieren.

 

Artikel

Folgende Artikel oder Ressourcen fand ich diese Woche lesenswert: 

  • PointBlankSEO Link Building Strategies (http://pointblankseo.com/link-building-strategies)

    Die umfassendste Liste zum Thema Link Building, die es online gibt. Auch wenn Link Building nach meiner Meinung in Zukunft weniger Bedeutung für die Suchmaschinen-Optimierung haben wird, wird es niemals bedeutungslos werden. Hier findet man viele gute Ideen, wie man kreativ an das Link Building herangehen kann. 
     

  • The Simple Guide to Business Blogging (http://www.simplybusiness.co.uk/microsites/guide-business-blogging/)

    Eine Sammlung von Artikeln zum Thema Business-Blogging – verpackt in einer praktischen Infographic. Unbedingt ansehen

 

 

Das war es für diese Woche mit den Tipps. 
Ich wünsche ein schönes Wochenende

Christoph

  •  

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Wie finde ich einen guten Freelancer?

 

Für ein kleines (Software-)Unternehmen ist Zeit noch mehr als Geld eine knappe Ressource. Glücklicherweise kann man Geld gegen Zeit eintauschen. 
Die Rede ist hier davon einen Freelancer / Virtual Assistant oder ähnliches anzuheuern, der euch einen Teil eurer Arbeit abnimmt und ihr ihn (hoffentlich) bezahlt.
Ich selbst nutze VAs bzw. Freelancer für verschiedene Bereiche und will hier ein paar Tipps weitergeben. 

Was ist ein Freelancer bzw. Virtual Assistant eigentlich? 

Beide Begriffe beschreiben Menschen, die ausschließlich für andere, häufig wechselnde Unternehmen bzw. Personen arbeiten. In der Regel arbeiten Freelancer für einige Monate Vollzeit im Rahmen eines Projektes für ein Unternehmen. Der Begriff wird meist im Bereich Programmierer / Designer verwendet. 
Ein Virtual Assistant (VA) macht eher einfachere Aufgaben wie zum Beispiel: Arbeiten mit Excel, Recherche im Internet, Telefonanrufe oder prinzipiell alles, was man über das Internet / Telefon erledigen kann. VAs arbeiten meist für einen längeren Zeitraum für einen Kunden. Viele VAs haben mehr als einen Kunden und arbeiten jeweils in Teilzeit für die verschiedenen Kunden.  Es gibt auch sogenannte Virtual Assistant Agenturen, die mehrere VAs festangestellt haben und ihren Kunden dann auf Stundenbasis zur Verfügung stellen. Je nach Tarif, den man bei einer solchen Agentur wählt, erhält man eventuell noch einen Projektmanager dazu, der die Arbeit aller eingekauften VAs überwacht. Diese Agenturen sind meist etwas teurer, haben dafür aber oft auch Designer oder Programmierer im Haus, falls man alles aus einer Hand kaufen will.
Ich werde die beiden Begriffe hier als Synonyme verwenden, damit ich nicht ständig "Freelancer bzw. Virtual Assistant" schreiben und den Lesefluss stören muss. 

Warum sollte ich einen Virtual Assistant haben?

Weil Zeit Geld ist. Eigentlich könnte ich es direkt dabei bewenden lassen, aber ich will das doch noch gerne etwas ausführen. Wenn ihr – wie ich – jeden Tag acht Stunden für euren Arbeitgeber arbeitet – wieviel Zeit könnt ihr dann am Abend bzw. an den Wochenenden für euer Unternehmen aufbringen? Ich würde sagen: Nicht mehr als 10 bis 15 Stunden pro Woche – maximal!
Da kommt sofort die Frage auf, ob ihr von diesen zehn Stunden nochmal zwei bis drei Stunden für die eher unwichtigen Sachen wie E-Mail lesen und beantworten, Exceltabellen erstellen oder die Buchführung vergeuden solltet. Ein VA kann auch – vor allem wiederkehrende – Aufgaben abnehmen, so dass ihr euch auf die Tätigkeiten konzentriert, die wirklich Geld in die Kasse spülen. 

 

Was kann ein Virtual Assistant für mich machen? 

Im Prinzip kann ein VA so ziemlich alles machen, was über das Internet möglich ist. Ein paar Beispiel: 

  • E-Mails lesen und beantworten
  • Rechnungen an Kunden erstellen
  • eingehende Rechnungen in ein Programm eingeben (z.B. für die Steuer / Buchführung)
  • neue Lieferanten / Kunden / Geschäftspartner suchen
  • Termine vereinbaren bzw. bestätigen
  • Reisen organisieren
  • und vieles mehr

Der Fantasie sind hierbei kaum Grenzen gesetzt. Aus meiner Erfahrung lohnt es sich nicht für einmalige Arbeiten von weniger als zwei Stunden einen VA zu engagieren. Sobald die Aufgabe aber umfangreicher ist oder sich wöchentlich / monatlich wiederholt, sollte man auf jeden Fall darüber nachdenken diese Aufgabe an einen Virtual Assitant auszulagern. 

Bei Freelancern muss das Projekt natürlich auch einen gewissen Umfang haben, sonst lohnt die Einarbeitungszeit – die man ja genauso zahlt – meist nicht.

 

Was kann mir ein Freelancer nicht abnehmen?

Prinzipiell eignen sich VAs und Freelancer eher nicht, wenn die Aufgabe einmalig durchzuführen ist und wenig Zeit in Anspruch nimmt. Dann sind nämlich die Kosten für Suche und Einarbeitung des VAs/Freelancers zu hoch verglichen mit der Zeit, die eingespart wird. 

Wenn ihr darüber nachdenkt ein Design für eine Webseite oder ein eigenes Logo erstellen zu lassen, rate ich eher davon ab es auf dem hier beschriebenen Wege zu tun. Die Designs, die dabei heraus kommen, sind meiner Ansicht nach das Geld nicht wert. Für Website-Designs empfehle ich lieber www.themeforest.com, dort gibt es Designs ab 10-15 USD und das in guter Qualität – ein vergleichbares Design von einem Freelancer kostet leicht um die 200 Dollar! Bei Logos würde ich eher zu einer professionellen Agentur raten. So eine Agentur kostet ab 1.000 Euro, allerdings ist es da das Geld wert, weil man wirklich ein einzigartiges Logo in guter Qualität erhält. 

 

Wieviel kostet mich ein Freelancer?

Die Preisspanne bei VAs bewegt sich im Bereich von 0.50 bis 20 US-Dollar pro Stunde – je nach Qualifikation und ausgeübter Tätigkeit. 

Nach meiner Erfahrung wirken sich vor allem die folgenden Punkte auf die Kosten aus:

·         auszuübende Tätigkeit (Excel kostet weniger als Webrecherche kostet weniger als Programmierung)

·         Sprache des virtuellen Assistenten (Englisch ist deutlich günstiger als Deutsch)

·         Erfahrung des Freelancers

·         Arbeitet der VA direkt für euch oder für eine Agentur (die auch Gewinne machen will)

Ein ziemlicher Preistreiber ist die Anforderung, das der VA deutsch kann: Ich habe noch nie einen deutschsprechenden VA für weniger als etwa 8 US-Dollar gesehen – egal für welche Tätigkeit. Andererseits habe ich selbst schon einen englischsprachigen VA für 0.50 US-Dollar pro Stunde beschäftigt.

Es lohnt sich auf alle Fälle an seinem eigenen Englisch zu arbeiten und Aufträge so oft wie möglich an englischsprachige Virtual Asssistants zu vergeben.

Der zweite wichtige Faktor, der sich auf den Preis auswirkt, ist die ausgeübte Tätigkeit. Es gilt das Prinzip von Angebot und Nachfrage. Je spezieller eine Tätigkeit ist – d.h. je weniger Menschen die nötigen Fähigkeiten beherrschen – desto teurer der Virtual Assistant beziehungsweise Freelancer. Ein VA, der Daten von einer Exceltabelle in eine andere Tabelle überträgt, kostet weniger als 2 Dollar pro Stunde. Ein Freelancer für die Programmierung einer Webseite in Ruby on Rails oder Node.js kostet 35 Dollar pro Stunde aufwärts.


Wo finde ich einen Freelancer?

Neben den Online- Kleinanzeigen-Portalen wie z.B. Craigslist und eBay Kleinanzeigen gibt es auch einige Portale, die sich auf die Vermittlung von Freelancern und virtuellen Assistenten spezialisiert haben. Das bekannteste Portal für jede Form von Freelancern ist Freelancer.com. Projekte starten hier ab $30 bzw. $2 pro Stunde. Zusätzlich zahlt man bei Vergabe des Projektes noch eine Gebühr an den Betreiber. Ich habe dort zwar auch schon Freelancer engagiert, rate aber mittlerweile davon ab dieses Freelancer-Portal zu verwenden.

Mittlerweile empfehle ich für die Suche nach virtuellen Assistenten und Freelancern oDesk.com . Dieses Portal funktioniert fast genauso wie Freelancer.com, hat aber einen entscheidenden Vorteil: Durch das sogenannte „Work Diary“ kann man seinen VAs bzw. Freelancer bei der Arbeit über die Schulter schauen. Das Work Diary legt etwa alle 6 Minuten einen Screenshot des Bildschirms eures virtuellen Assistenten an, so dass ihr gut kontrollieren könnt, ob der VA wirklich arbeitet und ob er so arbeitet, wie ihr euch das vorstellt.
Ich empfehle gerade in der Anfangsphase relativ engmaschig die Tätigkeiten zu überwachen. Weniger, weil ihr fürchten müsst, dass der virtuelle Assistent auf Facebook surft, sondern um herauszufinden, ob der VA so arbeitet wie ihr euch das vorstellt.  Interessant ist das vor allem bei Webrecherchen, da ihr sehen könnt, welche Keywords er verwendet und so weiter.

 

Wie finde ich einen guten Freelancer?

Einen wirklich hervorragenden Freelancer oder virtuellen Assistenten zu finden, ist gar nicht so einfach. Ich habe selbst schon mit GetFriday.com, Strandschicht.de, Freelancer.com und oDesk.com gearbeitet, um einen virtuellen Assistenten oder Freelancer zu engagieren. Meine Erfahrungen mit GetFriday.com und Strandschicht.de sind durchwachsen. Bei den Agenturen ist es so, dass man einen VA zugeteilt bekommt und meist nicht mehr als einen Lebenslauf erhält. Auf Grund dieses Lebenslaufes eine Aussage über die Qualität des VAs zu treffen, fällt mir persönlich sehr schwer. Mein erster VA bei GetFriday hatte einen indischen Universitätsabschluss in Computer Science, was erstmal super gut klingt. Allerdings habe ich ihr alles mindestens drei Mal erklären müssen, bevor es ungefähr so lief wie ich wollte.
Aus dieser Erfahrung heraus kann ich nur das weiter unten beschriebene Vorgehen empfehlen.
Bei Freelancer.com und oDesk.com finde ich es schon deutlich einfacher eine Vorauswahl zu treffen. Das liegt zum einen daran, dass hier die Bewerber in großer Zahl auf einen zukommen. Wenn man hundert Kandidaten hat, fällt es nicht so schwer 95 davon abzulehnen, weil man immer noch fünf Leute zur Auswahl hat. Außerdem gibt es bei oDesk.com eine Menge an verschiedenen Tests, die die Freelancer absolvieren können. Beispiele: „English Spellling Test“, „Programming with C# Test“ oder „Outbound Sales Skills Test”. Man kann also darauf achten, dass potentielle virtuelle Assistenten die relevanten Tests bestanden haben. Außerdem zeigt oDesk.com an, ob der Tests in den oberen 20, 10 oder 5 Prozent oder gar als Bester bestanden wurden. Erfahrungsgemäß sind Top-Leute nicht nur auf einem Gebiet gut, sondern haben mindestens drei oder vier Tests in den besten 10 Prozent bestanden. Darauf achte ich, wenn ich einen langfristigen Freelancer für eine Aufgabe suche. Zusätzlich bietet oDesk.com ein Ratingsystem und diverse weitere Filtermöglichkeiten.  

Die wichtigste Regel bei der Arbeit mit einem VA oder Freelancer ist: Feuern!
Wenn ihr merkt, dass es mit dem VA nicht so klappt wie ihr euch das vorstellt, feuert ihn! So schnell wie möglich! Geht zurück und sucht euch einen neuen VA und probiert es mit diesem. Wiederholt dieses Schema so lange bis ihr den richtigen virtuellen Assistenten für euch gefunden habt. Das Glück ,auf Anhieb einen guten Freelancer zu finden, ist selten.

 

Wie gehe ich genau vor?

Immer noch im Unklaren darüber wie man jetzt genau einen guten VA findet? Also gut, dann gibt es eben eine Schritt-für-Schritt-Anleitung.  Als Beispiel suchen wir einen virtuellen Assistenten bzw. Freelancer, der für uns die 100 größten Physiotherapie-Praxen (als potentielle Kunden für Termin-Erinnerungen.de) in Deutschland heraussucht. Für diese Suche sind Deutschkenntnisse zwingend erforderlich.

 

  1. Gehe zu oDesk.com und logge dich ein (oder melde dich an)
  2. Klicke auf „Post a Job“

a.       Category: „Sales & Marketing

b.      Subcategory: „Market Research & Surveys

c.       Job Title: „Find the 100 biggest physical therapy practices in Germany”

d.      Description: Folgt weiter unten

e.      Skills Required: internet-research, german

f.        Job Type: Hourly

g.       Estimated Duration:  Less than 1 month

h.      Estimated Workload: As needed

i.         Advanced Options aufklappen

j.        Feedback Score: at least 4

k.       Test passed: German Sentence Structure Test

l.         Hours Billed on oDesk: at least 1 hour

3. Job Posting veröffentlichen und abwarten

 

Die Beschreibung sollte folgende Punkte enthalten:

·         Eine möglichst exakte Beschreibung der Tätigkeit. In diesem Fall sollte vor allem angegeben werden, nach welchem Kriterium eine Praxis als „groß“ angesehen wird – zum Beispiel Anzahl der Mitarbeiter. Außerdem sollte erwähnt werden, welche Daten über die Praxis zu sammeln sind (Anzahl Mitarbeiter, URL, E-Mailadresse, Telefon)

·         Die Aufforderung, die Bewerbung auf Deutsch zu senden

·         Hinweise darauf, wie der Auftragnehmer am Ende ausgewählt wird (Gespräch per Skype? Testauftrag? )

Wenn nach einiger Zeit genug Bewerbungen eingegangen sind, kommt der spannende Teil: Das Ausfiltern der unbrauchbaren Bewerber.

Zunächst werden alle Bewerber ausgefiltert, die NICHT auf Deutsch geantwortet haben: Entweder sie können gar kein Deutsch oder sie waren zu faul die Beschreibung sauber zu lesen. Egal woran es liegt, damit sind sie unbrauchbar als Virtual Assistant. Alleine damit wird man gut 80-90 Prozent der Bewerber ausfiltern können. Anschließend geht man die (wenigen) verbleibenden Bewerber einzeln durch und prüft:

·         Wieviele Stunden hat der Bewerber schon auf oDesk gearbeitet?

·         Welche Bewertungen hat er erhalten? Für welche Projekte?

·         Wie hoch ist der Stundenpreis des Bewerbers?

Auf Basis dieser Eigenschaften baut man sich dann sein eigenes Ranking, antwortet und dankt(!) den Kandidaten für die Bewerbung und vereinbart ein Gespräch via Skype. In dem Gespräch stellt man einfach einige Fragen wie zum Beispiel:

·         Erzählen Sie von Ihren Erfahrungen auf diesem Gebiet

·         Wie wollen Sie bei der Suche vorgehen?

Im Anschluss sollte man genug Informationen über die jeweiligen Kandidaten für den Posten des virtuellen Assistenten haben, um einen oder zwei davon auszuwählen. Wenn man sich noch nicht sicher ist, dann kann man den besten zwei oder drei Kandidaten immer noch ein kleines Testprojekt geben. In diesem Fall ist aber der Umfang so gering, dass ein Testprojekt (für das man bereits zahlen sollte!) sich kaum lohnt.  

 

 

Was sind eure Erfahrungen? 

Welche Erfahrungen habt ihr mit virtuellen Assistenten und Freelancern gesammelt? Welche Tipps habt ihr für uns? Ich freue mich darauf diese Tipps in den Kommentaren zu lesen!

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Die Bedeutung der richtigen Nische

Einer der entscheidenden Punkte, um mit seinem Produkt erfolgreich zu sein, ist die richtige Nische. 
Doch gerade daran scheitern viele junge Gründer oder sie suchen gar nicht erst und versuchen sich vertikal aufzustellen. 
Lies weiter und erfahre, warum dein Produkt eine Nische braucht und welche Vorteile du von einer guten Nische hast.

 

Warum eine Nische, wenn ich den ganzen Markt haben kann? 

Diese Frage ist zunächst einmal berechtigt, denn der Instinkt rät dazu in einem großen Teich zu fischen, da muss es ja mehr Fische geben. Das Problem an einem großen Teich ist, dass die Fische nicht unbedingt dort sind, wo man selbst seine Angel ins Wasser hält und viele andere Fischer auf die gleiche Idee kommen. 
Aber ich will nicht zuviel vorwegnehmen. Warum eine Nische fast nur Vorteile bringt, erfahrt ihr im nachfolgenden Artikel. 
Was man beim Festlegen auf eine Nische nicht vergessen darf: Niemand legt euch auf diese eine Nische fest! Was hindert euch daran in andere Nischen zu expandieren? Notfalls mit mit einer neuen Marke oder gar einer neuen Firma. 

 

Mehrwert herausstellen

Ich selbst habe ein neues Produkt entworfen, bei dem ich gerade die Vermarktung gestartet habe. Es ist ein Online Terminkalender für Unternehmen, der die Kunden des Unternehmens an bevorstehende Termine erinnert. Das muss so ungefähr der 65.536-te Online Terminkalender sein, den irgendwer versucht zu vermarkten – wie also soll man da einen Mehrwert konstruieren? Natürlich ist das Produkt für alle Firmen interessant, die viele Termine vergeben: Zum Beispiel Möbelhäuser, Friseure, Ärzte, Versicherungsvertreter oder Physiotherapeuten. 
Aber wie soll ich dann die Marketing-Botschaft formulieren? "Sie brauchen diesen Kalender, weil auch bei Ihnen Termine ausfallen!" – klingt nicht wirklich überzeugend. 

Vermarkte ich allerdings einen Terminkalender für Physiotherapeuten, dann sieht die Sache schon ganz anders aus. Die Marketing-Botschaft lässt sich genau auf meine Zielgruppe zuschneiden. "Sie verlieren 12.000 Euro im Jahr – erfahren Sie warum und wie ich Ihnen helfe das zu stoppen!"

Stellen wir die beiden Botschaften einmal nebeneinander: 

  • Sie brauchen diesen Kalender, weil auch bei Ihnen Termine ausfallen!
  • Sie verlieren 12.000 Euro im Jahr – erfahren Sie warum und wie ich Ihnen helfe das zu stoppen!

Welche davon wird bei einer potentiellen Kundin eher Interesse finden? Natürlich die zweite Botschaft, schließlich will sie wissen, warum sie Geld verliert und wie sie mehr Geld einnehmen kann. 
Aber da hört der Spaß noch lange nicht auf, wenn ich so das Interesse meiner Kundin gewonnen habe, kann ich ihn mit weiteren Marktdaten bearbeiten: Bei Physiotherapeuten fallen 5,5 Prozent aller Termine aus, es gibt immer mehr Konkurrenz und man muss sich herausheben (Erinnerungen als Service), 42 Prozent der Ausgaben sind Personalkosten ( die mein Produkt verringern hilft) und so weiter.

Auch bei Bedenken und Gegenargumenten kann ich besser kontern:

  • "Soviel macht das gar nicht aus" – "Sind Sie wirklich eine unter 100 bei denen es keine 5,5 Prozent sind?"
  • "Aber ich fordere 20 Euro, wenn der Termin ausfällt" – "Das deckt aber nur 40 Prozent der entstehenden Kosten und ist ziemlich unfreundlich gegenüber Ihren Patienten"

Der Punkt dürfte klar sein: Die Botschaft hat viel mehr Kraft, wenn sie auf eine – möglichst schmale – Zielgruppe zugeschnitten ist!

Tip: Man muss deswegen den Rest des Marktes nicht komplett außen vor lassen. Grundsatz "Wer genug zahlt ist mein Kunde" .

 

Besseres Verständnis für den eigenen Kunden

Es ist -augenscheinlich – eine Kleinigkeit, aber wenn ich mich auf eine Nische beschränke, kann ich meinen Wortschatz natürlich viel stärker an den meiner Kunden anpassen. Am oben genannten Beispiel gezeigt: Im Gespräch mit einem Physiotherapeuten sagt man besser "Patient" als "Kunde".  
Außerdem gewinnt man durch die Beschränkung auf eine Nische viel schneller ein Verständnis für das Umfeld in dem der eigene Kunde sich bewegt. Wieviel Umsatz er im Jahr macht (~ 200.000 Euro), wieviele Mitarbeiter er im Durchschnitt beschäftigt (2), welchen Problemen er sich gegenübersieht und so weiter.

Genau durch derartige Kleinigkeiten hebt man sich von den anderen Mitbewerbern ab, weil man die Sprache des Kunden spricht, weil man seine Probleme kennt, weil man ihm das Gefühl gibt wichtig zu sein, weil man wirklich bemüht ist ihm zu helfen.

 

Günstigeres Marketing

Ein extrem wichtiger Punkt für viele Startups, die meist kein großes Marketingbudget haben, ist es eine Marketingmöglichkeit zu finden bei der gilt: CPA << LTV – also die "Cost Per Acquisition" wesentlich kleiner als der "Life Time Value". 
Auf gut deutsch: Der "Einkauf" des Kunden ist günstiger als der "Verkauf" an den Kunden. 

Das wird aber umso schwerer je undefinierter meine Zielgruppe ist, denn erstens sinkt die Konversionsrate (weil eine ungenaue Botschaft weniger ansprechend ist) und zweitens steigen die Kosten. 
Bemühen wir erneut das obige Beispiel und überlegen uns wo man für einen "Terminkalender für Unternehmen" Printwerbung platzieren könnte. Meine erste Idee ist die Financial Times Deutschland. Preis für eine ganzseitige Anzeige: 39.500 Euro
Vergleichen wir das mit dem "Terminkalender für Physiotherapeuten": Zeitschrift Physiopraxis, ganzseitige Anzeige: 2.170 Euro

Das sind 95% weniger Kosten!
Das heißt, dass ich mir für die gleichen 40.000 Euro statt einer Anzeige, 20 Anzeigen leisten kann! Dabei ist noch nicht eingerechnet, dass ich bei der günstigeren Anzeige eine bessere Konversionsrate habe. Und wenn der alte Spruch "Ein Kunde muss Sie 7 mal sehen, bevor er ihr Kunde wird" stimmt, dann weiß ich genau welche Anzeige ich lieber schalten will. 

Das gleiche Ergebnis erhalte ich für andere Werbeformen – egal ob Bannerwerbung (Spiegel.de vs. Physio.de) oder Google AdWords ("Terminkalender" vs. "Terminkalender Physiotherapie").

Auch SEO wird deutlich leichter fallen, denn es gibt deutlich weniger Konkurrenz (ungefähr 18 Millionen Treffer für "Terminkalender" vs. 87.000 bei "Terminkalender Physiotherapie")

 

Weniger Konkurrenz

Ein weiterer, netter Effekt einer guten Nische ist, das man deutlich weniger Konkurrenz hat. Wäre mein Produkt ein Terminkalender, müsste ich sofort mit Microsoft Outlook, Lotus Notes und vermutlich einer halben Million anderer Software konkurrieren. Aber Terminkalender für Physiotherapeuten mit automatischer Terminbestätigung? Zwei – vielleicht drei – Firmen, die eine Software zum Praxismanagement anbieten und darin eine Terminverwaltung integriert haben. Und das sind weniger Mitbewerber als Affiliates. 
Außerdem ermöglicht eine schmale Nische der Erste auf einem Gebiet zu sein – egal ob es schon zig ähnliche Systeme gibt. Mein Produkt ist zum Beispiel der erste "Terminkalender mit automatischer Terminbestätigung in Deutschland" – klingt doch schon recht beachtlich!
Außerdem wird man in einer Nische natürlich auch viel leichter der Marktführer – und wie sagte schon Cäsar: "Lieber in einem Dorf in den Alpen Erster, als in Rom Zweiter!"

Sehr angenehm ist auch, dass Nischen nicht profitabel für die großen Spieler sind – die müssten ja ihre Software und Marketingstrategie erstmal an die Nische anpassen. Also braucht man in so einer Nische keine Angst vor Microsoft, IBM, Google, Facebook und weiß der Geier wem haben: Wegen ein paar 100.000 Euro Umsatz geht so ein Riesentanker nicht in die Kurve. 

 

Fazit

Eine Nische für sich und sein Produkt zu finden, ist vermutlich eine wichtigsten Entscheidungen in der Anfangsphase eines Unternehmens und sollte mit Sorgfalt ausgewählt werden. Wie ich beim Finden meiner Nische vorgegangen bin, werde ich in einem der kommenden Blogposts offen legen. 

 

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Ihr habt selbst Erfahrungen mit dem Finden einer Nische gemacht? Eines eurer Unternehmen ist gescheitert, weil ihr zu breit aufgestellt wart? Ich freue mich darauf eure Geschichte in den Kommentaren zu lesen!

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Wie man aus 80 Euro Investition mehr als das 20-fache herausholt

In 2011 habe ich mehr als genug Fehler gemacht – einige davon haben mich wach gehalten, andere hätten mich fast aus dem Urlaub nach Hause geholt. 
Aber die Horrorgeschichten spare ich mir für ein anderes Post auf. 
Heute will ich über meine beste Investition in 2011 schreiben. 

Die Vorgeschichte

In 2011 habe ich ein Projekt zur Erstellung eines Messsystems für die Knauf Gips KG abgeschlossen. 
Als ich dann dieses Jahr meine Steuererklärung gemacht habe (ich bin Gewerbetreibender, habe also keine GmbH oder AG gegründet), meldete mir mein Steuerprogramm, dass ich etwa 10.000 Euro Steuern nachzahlen muss. Das war natürlich erstmal ein Dämpfer, denn in den Vorjahren habe ich (deutlich weniger Umsatz, berufsbedingtes Pendeln) immer Nachzahlungen erhalten. 

Die Ursache(n)

Im Wesentlichen gibt es für diese hohe Nachzahlung (ich hatte überschlägig mit der Hälfte gerechnet) zwei Gründe: 

  • ich hatte einen Teil der Ausgaben (~30 Prozent) bereits im Vorjahr getätigt und bei der Steuer geltend gemacht – allerdings zu einem geringeren Steuersatz
  • die Progression 

Mit Progression bezeichnet Wikipedia folgendes: 
Unter Steuerprogression versteht man das Ansteigen des effektiven Steuersatzes in Abhängigkeit vom zu versteuernden Einkommen oder Vermögen.

Oder kurz: Je mehr man einnimmt, desto mehr (prozentual) Steuern zahlt man. 

Da dieses eine Projekt anfänglich nach meinen Berechnungen mein steuerpflichtiges Einkommen nahezu verdoppelt hat, habe ich natürlich auf das “normale” Einkommen ebenfalls einen deutlich höheren Steuersatz zahlen müssen. 

Die Lösung

Ich habe dann erstmal das gemacht, was jeder gute Deutsche in meiner Situation machen würde: Auf den Staat geschimpft und drei Wochen lang überlegt, ob es sich wohl lohnen würde, die Steuererklärung vom Fachmann machen zu lassen. 
In der Zeit habe ich mehrere Steuerberater angerufen oder per E-Mail Kontakt aufgenommen, um mir Angebote einzuholen. Die Angebote für das komplette Erstellen meiner Steuererklärung lagen zwischen ~500 und 1.000 Euro netto (für zwei Arbeitnehmer, verheiratet, einer davon mit Nebengewerbe). 

Das erschien mir zu hoch (Geizhals :-D) und ich habe mich letztlich dafür entschieden mit meiner (schon “fertigen”) Steuererklärung zu einer Steuerberaterin in Höhenkirchen zu gehen und die Erklärung mit ihr Schritt für Schritt durchzugehen. 

Das Ergebnis kann sich hoffentlich – das Finanzamt ist noch nicht fertig mit der Prüfung – sehen lassen: Durch diverse Optimierungsmöglichkeiten, die mir meine Steuerberaterin aufgezeigt hat, konnte ich die Steuerlast um über 1.500 Euro drücken!

Das Ganze natürlich vollkommen legal – ich habe kein Geld an eine Briefkastenfirma auf den Cayman Islands überwiesen oder was man heutzutage so macht, wenn man Steuern hinterziehen will. 

Lessons Learned

  • Die Progression ist gerade für nebenberufliche Unternehmer ein nicht zu vernachlässigender Faktor!
  • Ausgaben und Einnahmen sollten – wo immer möglich – im gleichen Kalenderjahr liegen
  • Einnahmen alleine reichen nicht – man muss das Geld auch vor dem Zugriff durch das Finanzamt schützen (wo immer legal möglich!)
  • Die Investition in eine Beratung durch eine Fachfrau lohnt sich

Was sind eure Erfahrungen mit Steuerberatern? Lohnt es sich einen teureren Steuerberater zu nutzen, wenn man das Geld dazu hat? Kennt ihr andere Möglichkeiten sein Geld so gut einzusetzen?
Ich freue mich darauf eure Erfahrungen in den Kommentaren zu lesen

Disclaimer:  Ich bin kein Steuerfachmann und übernehme keine Haftung für irgendwelche Sachen, die ihr auf Grund dieses Eintrages macht. Wenn ihr Probleme mit der Steuererklärung habt, dann geht bitte zu einer Steuerberaterin!

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