Dieser Blogpost gehört zu meiner Serie über Vorträge auf der Existenz 2012.
Referent: Jens-Uwe Sauer, Geschäftsführer bei Seedmatch
Thema: Crowdfunding – neue Finanzierungswege für Startups
Dieser Vortrag war gut besucht und hat in der anschließenden Fragerunde viel Interesse der Teilnehmer erkennen lassen.
Viele neue Informationen waren für mich nicht mehr dabei, da mir Seedmatch recht geläufig ist (ich habe selbst über Seedmatch in Unternehmen investiert).
Warum eigentlich Crowdfunding?
Situation in Deutschland:
- kein organisiertes Venture Capital
- keine Business Angel
- keine steuerlichen Anreize
- ABER: Kapital ist vorhanden
Idee: Matching von Kapital und Startups verbessern!
Was ist Crowdfunding?
Viele Investoren(v.a. Amateure/Privatleute) schießen (kleine) Mengen Geld zu einem gemeinsamen Ziel zu.
Beispiele:
- Pebble (Armbanduhr mit Fernsteuerung via iPhone, 100x überzeichnet)
- TikTok (Halterung, um iPod Nano am Handgelenk zu tragen, 60x überzeichnet)
Arten von Crowdfunding:
- Donation based (habe das Beispiel vergessen – kann mir jemand aushelfen?)
- Lending based (http://www.smava.de/)
- Reward based (http://www.startnext.de/)
- Equity based (http://www.seedmatch.de/)
Wo steht Seedmatch heute
- 9000 Investoren
- 25 finanzierte Projekte
- 2,4 Millionen eingesammeltes Kapital
Was Seedmatch in einem Investment sucht
Um gute Chancen für eine Finanzierung über Seedmatch zu haben, sollte man laut Herrn Sauer idealerweise folgendes bieten:
- Innovation / Alleinstellungsmerkmal
- disruptives Geschäftsmodell
- eine gute Story
- GründerTEAM mit Passion
- Produkt für Endverbraucher (B2C)
- Skalierbares Geschäftsmodell
- Nachhaltiges Geschäftsmodell (sollte auch in ein paar Jahren noch funktionieren)
- Zwingend: Kapitalgesellschaft (GmbH – ausnahmsweise UG)
Wahl des richtigen Zeitpunktes
- Mehr als eine Idee – idealerweise Betaversion
- Entwicklung unter dem RADAR
- Big Bang bei Markteintritt
Form der Beteiligungsverträge
- stille Beteiligung an Gewinn und Verlust (bis zur Höhe der Einlage)
- keine Nachschusspflicht für Investoren
- Anteil, den der Investor erlangt = Investment / Unternehmensbewertung
- Steuer auf Kapitalerträge pauschal 25 Prozent
Die durchschnittliche Unternehmensbewertung lag in der Vergangenheit bei etwa 1,2 Millionen Euro. Bei 100.000 Euro Investment über Crowdfunding also etwa 8% des Unternehmens.
Ausblick / Antworten aus der Fragerunde
- Erhöhung der Maximalsumme von 100.000 auf 250.000 und später 1.000.000 Euro
- Umstellung von "stille Beteiligung" auf "partialische Beteiligung" (laut Herr Sauer eine reine Formsache)
- Einführung einer Exitbeteiligung (falls Startup nach zwei Jahren glücklich aufgekauft wird)
- Seedmatch erhält etwa 60 Bewerbungen pro Monat
Recent Comments